Eigentlich begann alles anders geplant als es dann endete. Am Donnerstag fand wie üblich für die ISWI Teilnehmer der Thüringia experience Day statt. Zu diesem teilt sich die Scharr in 4 Grüppchen auf und Begibt sich auf Erkundungstour durch den Freistaat. So stehen nun Eisenach, Erfurt und Weimar auch eine gemütliche Wanderung im ilmenauer Umland als Angebot zur Verfügung. Hier nehmen die teilnehmer den Goethe Wanderweg in angriff um am Ende auf dem Kickelhahn anzukommen. Als spezielle Überraschung für alle Wanderer diese Ausfluges hat sich eins unsere Broadcastmitglieder besonders reingekniet und keinen Aufwand in der Organisation gescheut um noch einmal für einen musikalischen Höhepunkt zu sorgen. Bei strahlendem ilmenauer Himmel hat sich die sonneberger Band "The Apes" zum Stelldichein eingefunden um in dieser einzigartigen Kulisse einen vorab Gig zur aktuell laufenden "This is not a Test" – Tour zu geben. Pünklich 12:30 sind wir dann auch mit allem fertig, die Kameras inklusive unseres Liebgewonnen Krans, mit einer äußerst Professionellen Gegengewichtskonstruktions stehen. Der Soundcheck im Wagen und für die Beschallung am Platz steht. Wieder haben wir dank ettlicher Fleißiger Helfer inklusive einiger HSFler alles rechtzeitig gestemmt bekommen. Wir sind in Wartestellung und lauschen der Natur und unsere Lebensarder, dem tuckern eines Stromaggregates was unseren gesamten Aufbau mit Strom speißt. Den Leerlauf nutzen wir ersteinmal für ein gemütliches Mittagessen, denn wir planen mit dem Eintreffen der um die Hundet ISWIs gegen 13 Uhr doch der zeiger der Uhr dreht beharlich weiter ohne das die Wanderscharr erscheint. Als es auf 14 Uhr zugeht versuchen wir über die Hauptorga und den ISWI Infopoint herraus zu finden wo die Truppe sich befindet und wie lange es noch bis zu Ihrer Ankunft dauern könnte. Mit einer gewissen Entrückung hören wir das nach gur vier Stunden Marsch gerade einmal Manebach erreicht wurde und das es noch gut und gerne drei Stunden dauern wird bis mit ihrem Eintreffen zu rechnen ist.
Unsere Kinnlade nähert sich etwas dem Erdboden, denn fast alle der anwesenden sind bei der Sendung am Abend verplant den einen oder anderen Studiojob zu übernehmen. Nach kurzen Kriegsplan gibt es nur zwei Alternativen die für uns in frage kommen:
Entweder wir nehmen nun mit der Band und all der angekarrten Technik ein Kurzes Set auf und probieren unser Bestes ein hübsches Musikvideo zu produzieren
oder wir versuchen die im Tal gebliebenen davon zu begeistern kurzerhand die gesamte Sendung zu Fuße unserer Lokalen Sehenswürdigkeit zu produzieren.
Einige Zeit verstreicht, einige Mitglieder unseres Stoßtrupps müssen zwischenzeitlich wieder zur Uni um noch einige Studienleistungen zu Absolvieren. Unsere vor Ort Aufnahmeleitung beschließt die Gelegenheit zu nutzen um im IMOC die Leute direkt zu begeistern. Die Letzten Vorort gebliebenen sind zum Warten verdammt. Die sightseeing Atmosphäre wird nur einmal jeh zerissen als sich unser Stromerzeuger lautstark zu Wort meldet weil wir vergessen haben ihn zu füttern. Unser Hauptorganisator fürs Event war leider doch einen Tick zu langsam mit der Besorgungsfahrt. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der realen Welt wohl maximal ein halbes Stündchen, kommt dann der erlösenden Anruf der uns die Entscheidung der Studio Crew verkündet. Man konnte die Leute überzeugen ihre Wohlfühlzone im EAZ zu verlassen und das Risiko Bergsendung einzugehen.
Und dann plötzlich ist es vorbei mit der Idylle am Aussichtspunkt, denn die Telefone stehen kaum noch still. Wichtige Fragen zur Location und zu technischen Details wie welches Ausspielformat es nun bedarf um aus Betsy Bauch herraus Beiträge abzuspielen prasseln nur so auf uns ein. Auch wird das treiben vor Ort merklich hektischer binnen kürzester Zeit wimmelt es nur so von fleißigen iSTUFF-Bienchen um uns die Dinge mitbringen und am Platz das Konzept der Sendung beginnen zu planen. Die Begeisterung der Leute ist faszinierend und teilweise fast schon etwas angsteinflösend, zumindestens als Plötzlich in einem der Kofferräume der Komplette Studiotisch zu erspähen ist. Auch kommt Kameraposition nach Kamerapostition hinzu, statt den angedachten vier montieren uns die Leute plötzlich insgesamt sieben Bildgeber ans Set. Selbst der 30Meter Aufstieg durch die schmale Wendeltreppe des Kickelhahnturms kann die Jungs und Mädels nicht erschüttern. Während all diesem wuseln und werkeln kann man in einer ruhigen Minute die perplexen Gesichtsausdrücke der Bandbesetztung und der ersten ISWIs vor ort begutachten die sich doch stark wundern wo sie da hinein geraten sind. "Wir dachten uns erwarten hier zwei Leute die uns mit ihrem Smartphone filmen und dann sowas hier" oder ein verblüftes "And you are a student television station!? Are you fucking kidding me?" ereilt uns als Feedback der Außenstehenden. Doch irgendwo verständlich wenn man sich einmal auf dem Set umschaut, wo sich der Ü-Wagen mit der testweise eingerichteten Satelliten Internetstrecke, dem Kamerakran und der fast unzählbaren Scharr an iSTUFF'ler den kleinen Gipfelplatz teilen.
Nach viel verständlicher Hektik, denn für 90% der Leute ist so eine echte Außenproduktion mit soviel Equipment vollkommendes Neuland, schaffen wir es doch Sendebereitschaft herzustellen. Auch wenn wir uns hinterher wünschten doch vielleicht noch eine Viertelstunden länger ins feintunig gesteckt zu haben, gehen wir mit gerade einmal 10min Verspätung auf Sendung. Zwar fehlen uns nun die Bauchbinden und hier und da gibt es ein Paar Fehlerchen beim MAZen oder dem Bildschnitt, aber die Bilder dieser Kulisse lassen die in Vergessenheit zu raten. Durch die enormen Panoramabilder über Ilmenau und den Rennsteig erstaunen Crew wie Zuschauer daheim am Bildschirm gleichermaßen. Nach gut einer Stunde Sendung sind wir dann auch raus, alle hellauf begeistert und dennoch bleibt keine Zeit für Müßiggang, schließlich haben wir nurnoch gut anderthalbstunden schwindendes Tageslicht bevor die Sonne hinter den Bergketten verschwinden wird.
Fast pünktlich klappt der mehr oder minder geordnete Rückbau so das es sogar noch zu einem Teamfoto im Sonnenuntergang reicht. Wir schaffen es die gesamte Crew und das Material wohlbehalten wieder im EAZ abzuliefern, auch wenn die kurze Aufbruchphase für unsere Leute von der Technikausleihe noch eine extra Nacht- bzw Frühschicht bedeuten wird um alles für die tägliche Beitragsproduktion wieder auseinander zu sortieren.
Und dennoch kann man diese zweite Sendung vom höchsten Punkt im ilmenauer Umland als vollen Erfolg verbuchen und wir haben die Hoffnung das nun etliche Leute ein wenig Blut geleckt haben für diese Produktionsart, die ja einer der Hauptgründe war unser Kleinod genannt Besty zu konstruieren.